Alles zu seiner Zeit: Retrospektive
Cornelia Schedler
7. bis 22. September 2019
Öffnungszeiten
Täglich von 12 bis 17 Uhr, ausser Montag
Kurator: Patrik Schedler
Eröffnungsansprache ‚Alles zu seiner Zeit‘ von Patrik Schedler
Rezeption
Thurgauer Zeitung / St. Galler Tagblatt
Kulturvermittlung im Thurgau (kklick)
ThurKultur (regionale Kulturförderung)

Vernissage und anschliessend Fest
am Samstag, 7. September 2019
Der Männerchor Buch singt.
Brunch mit Führung und Druckdemonstration
am Sonntag, 15. September 2019, ab 10.30 Uhr
Schulen und Gruppen erhalten eine Führung mit einem Kunstdruck-Workshop – Anmeldungen via patrik(at)schedler.ch oder kklick.ch
Finissage
am Sonntag, 22. September 2019, zwischen 15 und 17 Uhr
Cornelia Schedler ist eine vielseitige bildende Künstlerin. Ihr Hauptwerk und ihre künstlerische Eigenheit besteht aus Druckunikaten. Das Kunstdruckhandwerk hat sie von ihrem Onkel Bruno Stamm erlernt und nach seinem frühen Tod seine Kuperdruckerei übernommen und in Frauenfeld neu aufgebaut. In ihrem Atelier an der Grabenstrasse hat sie über die vergangenen dreissig Jahre eigene Druckverfahren entwickelt. Ihr heutiges Schaffen kann man als ‚Malerei mittels Drucktechnik‘ bezeichnen. Die technischen Medien sind also nicht Pinsel und Leinwand, sondern Druckplatte, Presse und Kupferdruckpapier.
Cornelia Schedlers künstlerisches Arbeiten begann bereits in ihrer Kindheit. Zusammen mit ihrem Vater, dem Maler und Zeichner Jacques Schedler verfasste sie noch als Mädchen das im Nebelspalter Verlag erschienene Kinderbuch ‘Orina’, die Geschichte einer Orange. Ihre Formensprache entwickelte sich bereits früh und stilistisch eigenständig aus ihrem grossen Interesse an Ornamenten, vegetativen Formen und natürlichen Materialstrukturen.
Cornelia Schedler wird 2019 sechzig Jahre alt. Die Ausstellung in der Komturei Tobel ist als umfassende Retrospektive konzipiert. Sie versammelt Werke aus allen Phasen ihres Schaffens, von den frühen Zeichnungen und Malereien, Arbeiten auf Textilien und Keramik bis zu den vielteiligen Serien der letzten Jahre.
Die Atmosphäre der Komturei Tobel eignet sich für die Ausstellung ihres grossen Werks bestens. Cornelia Schedler steht mit ihrem Werk etwas abseits vom Mainstream der zeitgenössischen Kunst. Ihr Werk ist still, schön, verständlich und handwerklich hoch entwickelt. Es an einem ungewöhnlichen Ort auszustellen, der still, schön, aber auch in einer Weise widerspenstig ist, liegt nahe.
Das Werk von Cornelia Schedler
Cornelia Schedlers früheste in der Ausstellung zu zeigende Arbeiten stammen aus der Kindheit und der frühen Jugend. Eine bemerkenswerte Sammlung von Tuschzeichnungen fantastischer Tierwesen werden wir als Sammelmappe in einer Auflage von zehn Stück verfügbar machen.
Der grösste Teil der Ausstellung zeigt die Entwicklung der ‘Malerei mittels Druck’. Nach Abschluss des Lehrerseminars besuchte Cornelia Schedler den Vorkurs der Kunstgewerbeschule Zürich und erlernte bei ihrem Patenonkel, dem bekannten Kupferdruckder Bruno Stamm die Techniken des Tiefdrucks.
Bruno Stamm starb 1988 unerwartet früh und hinterliess Cornelia seine Druckwerkstatt, die damals im alten Schulhaus in Regensberg eingerichtet war. An der Grabenstrasse 29 fand Cornelia einen geeigneten Raum für ihr neues Atelier. Seither wirkt sie dort künstlerisch, entwickelt die diversen Tiefdrucktechniken weiter und führte unzählige Kurse für Schulklassen und Einzelpersonen durch.
Cornelia Schedler trennt ihre Kunst nicht in verschiedene Ordnungen ein. Gebrauchsgegenstände aus Keramik, Textilien oder anderen Materialien, bzw. Materialverbindungen reihen sich nahtlos in ihr künstlerisches Schaffen ein.
So werden in Tobel sowohl eine Wandinstallation ein grosses Wandbild und eine Performance gleichermassen zu sehen sein, als auch «kunsthandwerkliche» Objekte, wie Tassen, Kissen, Taschen und vieles mehr. Ein «Musterbuch» sammelt zahlreiche von Cornelia Schedler entworfene Ornamente und Strukturen. 1992 verfasste und gestaltete sie das Kinderbuch «Der Wolkenkönig ist krank», das sie nie einem Verlag vorlegte. Zur Ausstellung produzieren wir zehn Exemplare dieses aufwändig gestalteten Objekts.
Der «Ausstellungsshop»
Ein Bereich der Ausstellung ist als «Ausstellungsshop» wie in bedeutenden Ausstellungen grösser Häuser eingerichtet, allerdings mit dem Unterschied, dass die «Merchandising-Objekte» nicht billige Massenprodukte ‘Made in China’ sind, sondern lauter von Cornelia Schedler selbst gefertigte Unikate oder Objekte in sehr geringer Auflagenzahl.
Der Ausstellungsort
Die ehemalige Johanniter-Komturei Tobel hat eine fast 800-jährige Geschichte. Seit 1973 standen die Gebäude leer. 2006 übernahm die neu gegründete Stiftung Komturei Tobel das Anwesen vom Kanton.
Zusammen mit ihren Freunden haucht die Stiftung diesem Kultur- und Baudenkmal neues Leben ein. Das langfristige Konzept baut auf den Synergien aus der wirtschaftlichen Nutzung der Anlage, der Vernetzung von Betrieben, Mietern und den verschiedenen Angeboten auf dem Areal der Komturei.
Die knapp 4.5 Hektaren grosse Anlage liegt in einem romantischen, kleinen eigenen Tal in Tobel-Tägerschen. Sie umfasst etwas Wald, Bach, Wiesen, insgesamt zwölf Gebäude. Die Komturei Tobel ist einer der wichtigsten Zeugen der Thurgauer Geschichte und steht unter dem Schutz des Bundes.
Die Retrospektive «Alles zu seiner Zeit» bespielt das Erdgeschoss, Räume des Obergeschosses des Haupthauses und eine Etage der ehemaligen Gefängniszellen im Gefängnistrakt.
Die Retrospektive ‚Alles zu seiner Zeit‘ wurde dank der Unterstützung folgender Institutionen und Personen möglich:

Jubiläumsstiftung der


Peter Bichsel Fine Books, Zürich
Dr. Myriam & Werner Bonanomi
Dr. R. E. Hofer
Martin Kostezer
Ewald & Margaret Marquardt
Robert Schauwecker